Wer ist Franka?

Ich musste schon eine Weile überlegen, als ich darüber nachdachte, wann ich zum ersten Mal im Internet war. Sagt man das heute noch so? Ich war im Internet? Irgendwie war es ja auch ein Prozess und nicht der Augenblick an sich. Ich denke es war das Jahr 1995, als das Internet bei meinem damaligen Arbeitgeber einzog. An jedem Arbeitsplatz stand ein Rechner, aber nur der Rechner des Chefs hatte den ersehnten Zugang zum World Wide Web. Das war für uns alle damals keine Offenbarung, viel zu selten hatten wir die Chance an seinem Rechner zu schauen, was das denn genau war, dieses Internet.

Dann lernte ich meinen Mann kennen. Informatiker, auch Nerd irgendwie und mit beiden Beinen sowohl beruflich als auch privat schon flott im Internet unterwegs. Mit ihm erlebte ich vieles zum ersten Mal, unter anderem eben auch meine Internet-Offenbarung. Auf seinem Schoß sitzend, an seinen Lippen hängend, lernte ich vor seinem Rechner kennen, was dabei war unsere Welt für immer zu verändern.

Eine Frage der Zeit, bis ich die ersten Schritte wagte und mehr wollte, als nur schauen, lesen, suchen. ChatCity hieß der Chat in dem ich meinen ersten digitalen Fußabdruck im Internet hinterließ.

„Du musst dir einen Namen aussuchen, du brauchst ein Alias für diesen Chat.“

Und so wurde im Jahr 1996 aus Sandra whoisfranka. Ich weiß noch genau, wie aufregend es war, sich im Netz zu tummeln, ohne dass jemand wissen konnte, wer ich war. Und genau so wie ich mich bei zahlreichen Kontakten in Chats und Foren gefragt habe, wer sich wohl dahinter verbirgt, haben sich sicher auch andere Menschen gefragt: Who is Franka?

Mit dem Blog, der hier heute an den Start geht, hinterlasse ich wieder einen Fußabdruck im Netz. Ich gehe einen Schritt weiter, nach Facebook, Instagram und Co., denn ich brauche meinen Ort im Netz. Meine ganz eigene Schublade, in die ich alles hineinpacken kann, was mich bewegt, begeistert, aufregt oder sonst wie beschäftigt.

Ein Ort, der mir gehört. Mein Merkzettel, mein Bücherregal, mein Fotoalbum , meine Pinnwand. Das ist der nächste Schritt, zwanzig Jahre nach meinem ersten.